Cerina-Plan - Wettbewerb der Staaten um Klimaschutz-Investitionen
Seit einem viertel Jahrhundert streitet die Weltgemeinschaft beim Klimaschutz über den richtigen Weg, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Trotz aller Bemühungen und UN-Klimakonferenzen ist der jährliche Ausstoß an CO2 für die energiebedingten Emissionen auf zuletzt über 36 Milliarden Tonnen gestiegen (2019). Seit 2015 ist das Pariser Klimaabkommen als Nachfolge des Kyoto-Protokolls (1997) gültig, doch die jährlichen UN-Klimaschutz-Verhandlungen sind zäh. Insgesamt hat sich zumindest der CO2-Anstieg seit 2015 verlangsamt. Wegen der COVID-19 Pandemie ist im Jahr 2020 ein deutlicher Rückgang der CO2-Emissionen zu verzeichnen, zuletzt war ein Rückgang 2008 wegen der Finanzkrise zu beobachten.
UN-Klimakonferenzen - Das Dilemma seit einem viertel Jahrhundert
Seit der ersten UN-Klimakonferenz (COP1) im Jahr 1995 in Berlin treffen sich Vertreter der Staaten jährlich und reden über den Klimaschutz. Die UN-Klimakonferenz ist zwar das wichtigste Forum auf Staatenebene, um überhaupt den Klimaschutz international zu thematisieren. Allerdings sind die Ergebnisse mehr als mager (s. Abbildung zur globalen CO2-Entwicklung)
Das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) sieht in dem Format der UN-Klimakonferenzen einen Grund für die fehlende Dynamik beim globalen Klimaschutz. Die Einstimmigkeit der Staaten führt dazu, dass die langsamsten Staaten das Tempo bestimmen. Aber schon früher haben sich einige Webfehler eingeschlichen, u.a. mit der Verabschiedung des Kyoto Protokolls (1997). „In der Folge standen Staaten wegen ihres CO2-Ausstoßes häufig vor der Welt am Pranger. Diese Methode funktionierte einfach nicht, Staaten lassen sich nicht unter Druck setzen. Dadurch ist viel Zeit verloren gegangen,“ so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch.
IWR-Beiträge & Artikel via Reuters:
- Bickering CO2 count seen unhelpful for climate
- Global 2008 CO2 emissions rose 2 percent: German institute
CERINA-Plan - Wettbewerb der Staaten um CO2-freie Investitionen entfachen
Mit dem CERINA-Plan (CO2-Emissions and Renewable Investment Action Plan) hat das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) bereits im Jahr 2009 ein Klimaschutz-Modell auf der Basis eines Investionsansatzes entwickelt. Der CERINA-Plan stellt der CO2-Obergrenzen-Philosophie eine wirtschaftsbasierte Alternative mit aktiven Beiträgen der Länder in Form von CO2-freien Investitionen - inkl. Länder-Investitionsranking - entgegen.
Zwar wurde von der Staatengemeinschaft auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 mit der Einbringung von länderspezifischen Klinaschutzmaßnahmen und -beiträgen ein Paradigmenwechsel eingeläutet. Die bisher vorgelegten Beiträge und Maßnahmen (Stand: 2021) reichen aber nicht aus, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Im Unterschied zu Paris geht der CERINA-Plan einen Schritt weiter, da er konkrete quantitative CO2-freie Investitionsbeiträge für jedes Land formuliert, die für einen Stopp bzw. die Absenkung des globalen CO2-Anstiegs notwendig sind.
IWR Beiträge Reuters:
- China, U.S. green spending falling far short, says Germany's IWR
IWR-Veröffentlichung CERINA-Plan
Allnoch, N. (2009): Der CERINA-Plan – eine Alternative zum Kyoto-Instrument, In: FVEE Tagungsband zur Jahrestagung am 24.11.2009 in Berlin (deutsch, englisch)
Tags: Wettbewerb, Fokus, Investitionen, Klimaschutz